»So schwer es auch ist, 'The Longest Night' zu sehen, so noch schwerer ist es, den Film zu vergessen. Ein kleines Meisterwerk.«
Nordwest-Zeitung
Moroco Colman erzählt in seinem zweiten Spielfilm von dem notorischsten Triebtäter Argentiniens, dem zwischen 1985 und 2004 93 Vergewaltigungen nachgewiesen werden konnten. Der nach außen brave Familienvater ging dabei mit einer solchen Brutalität und Selbstsicherheit vor, dass viele Beobachter bis zu seiner Festnahme annahmen, er sei im polizeilichen Dienst. ≫The Longest Night≪ erzählt die wahre Geschichte dieses Monsters in ästhetischen Bildern und packenden Schnittsequenzen, aber ohne die brutalen Verbrechen damit stilistisch zu beschönigen. Im Gegenteil: Der Kontrast hebt ihre Unerträglichkeit weiter hervor. Angesiedelt zwischen True Crime und Dokudrama, hat Colman ein Meisterwerk geschaffen, das einem Schlag in die Magengrube gleicht. Und das offenbart, was den Täter wirklich schützte: eine eitle, chauvinistische Gesellschaft, die lieber verschämt wegsah, als die Augen entsetzt aufzureißen.
»Der chauvinistische und gleichgültige Ansatz bei der Bewältigung der Klage, zusammen mit einem Staat, der zunächst versuchte, die Ereignisse zu vertuschen, enthüllt das Versagen der Polizei, des Rechtssystems und des politischen Systems. Ich dachte, dass dies eine Geschichte ist, die erzählt werden muss.«
Moroco Colman
Mit 37 ging der hauptberufliche Architekt, Grafikdesigner und gefeierte DJ zurück zur Schule, um das Filmemachen zu erlernen. Sein Regiedebüt »Fin de Semana« lief 2017 auf dem Oldenburger Filmfest und wurde weltweit von der Kritik in höchsten Tönen gelobt. Er kommt mit seinem außergewöhnlichen Nachfolger, »The Longest Night«, zu uns zurück.