Maestra

USA 2023
Director: Maggie Contreras
Cast: Zoe Zeniodi, Tamara Dworetz, Ustina Dubitsky

83 Min. | OmeU
German Premiere
International

Von Cate Blanchett in »Tár« abgesehen, hat wohl kaum jemand von uns jemals eine weibliche Dirigentin gesehen. Dies überrascht nicht, da sie weltweit gerade einmal drei Prozent bei großen Orchestern ausmachen, wie uns Maggie Contreras »Maestra« gleich zu Anfang informiert. Aber es ist auch erschreckend, weil wir es gewohnt sind, weibliche Musiker zu sehen und dabei vergessen, dass das der Taktstock fast immer in den Händen eines Mannes ist.

Genau dies macht diesen superben Dokumentarfilm so wichtig, aber auch so herzerwärmend. Er folgt fünf jungen Dirigentinnen aus aller Welt zu dem einzigen Wettbewerb für Frauen in ihrer Profession: »Maestra« in Paris. Die Teilnehmerinnen, denen der Film folgt, sind klug ausgewählt. Sie kommen aus verschiedenen Ländern, sind anders aufgewachsen und haben ihren eigenen Stil als Dirigenten. Letzteres wird später wichtig, wenn wir sie schon kennen und zum ersten Mal auf der Bühne erleben. Denn es lässt uns sehen und hören, dass große Dirigenten Können, aber auch Persönlichkeit in sich vereinen müssen.

Nicht alle von ihnen können gewinnen, aber »Maestra« schafft es wunderbar, dass wir uns emotional mit ihnen allen zu identifizieren, da sie nicht gegeneinander kämpfen. Sie treten gemeinsam in einem Feld an, in dem Gleichberechtigung längst überfällig ist. Und es ist ein Genuss, diesen starken Frauen dabei zuzusehen, wie sie wunderschöne Musik machen.