From Dawn Till Noon On The Sea

JPN 2023
Director: Takayuki Hayashi
Cast: Hanon, Kaito Yoshima, Yu Uemura

77 Min. | OmeU
World Premiere
Independent

Ein Ereignis überschattet eine japanische Kleinstadt. Ein Schulmädchen wurde gekidnapped und 49 Tage gefangen gehalten. Über den Anfangscredits hören wir den Nachrichtensprecher und blicken durch einen Drahtzaun auf die ruhige Stadt. Mai wird via Radionachrichten eine posttraumatische Belastungsstörung attestiert, obwohl sie anscheinend zur Überraschung der Behörden nicht missbraucht wurde.

Als sie zur Schule zurückkehrt, wird bald deutlich, nicht die 49 Tage, die sich in behutsam eingewebten Rückblenden mehr und mehr erschließen, waren das Gefängnis. Der Weg zurück in die Schule wird für Mai zum wahren Martyrium. Nur ein Klassenkamerad wird mit ihr reden: Ujie, ebenfalls ein Außenseiter, ein isolierter Junge, der regelmäßig gemobbt wird und als Unruhestifter gilt. Mai und Ujie versuchen aneinander Verständnis zu finden.

Takayuki Hayashi hat einen elegischen Coming of Age Film geschaffen, der uns auf eine philosophische Erkenntnisreise um Liebe, Vergebung und Empathie in einer in Regeln erstarrten Welt nimmt. Ein ganz großes Filmerlebnis, dessen ruhiger Fluss zum Finale hin rauschhaft schön und erhaben ist. Hana ist im japanischen No-Theater die höchste Stufe an Perfektion, die ein No-Schauspieler nur nach vielen Jahren erreichen kann. Hana erreicht auch „From Dawn till Noon at the Sea“ in der unendlich schönen Szene at Noon at the Sea.