Brutal Moods

Von monumentalen und robusten Bauten, Symbolen der Herrschaft und Kontrolle, bis hin zu labyrinthischen Wohnblöcken in Randbezirken der Städte. Unterschiedliche Formen der Architektur wirken als Mechanismen der Unterdrückung und Entfremdung. Der Brutalismus ist gewissermaßen die Summe aller schlechten Eigenschaften, die ein Lebensraum dem Menschen bieten kann. Die scheinbare Zweckmäßigkeit dient nur der Verdrängung des Individuums, der Nutzen dieser Architektur liegt nie bei seinem Bewohner, nur bei dem Erbauer, der seine Macht durch kollektive Kontrolle ausüben will. Natürlich ist das auch der Stoff aus dem das dystopische Kino gemacht ist. Die bildende Künstlerin Marta Torres hat also aus ihrer Studie zum Brutalismus eine rauschhafte filmische Collage erschaffen und ihr geschickt ein erzählerisches Herz eingepflanzt. Ausschnitte von Filmen wie »A Clockwork Orange«, »Fahrenheit 451«, »Alphaville« bis hin zu »Ghost in the Shell« und »Blade Runner« nehmen uns mit in eine totalitäre Welt, der der Mensch als Individuum seine Bedeutung verloren hat. Ein aufregendes Kunstwerk, das zwischen Experiment und großem Erzählkino einen erschreckenden Blick auf Welten wirft, die den Menschen verachten.