Black Jade

»Wer nach einem modernen Film Noir sucht, kann beruhigt sein - die Suche ist zu Ende.«

Film Threat

Wäre Raymond eine Figur in seinem eigenen Roman, dann wäre er der »unreliable narrator«, der unzuverlässige Erzähler. Aber sein eigener Roman ist nur ein weißes Blatt Papier. Tag ein Tag aus zieht er es in die Schreibmaschine ein, zieht es heraus, wirft es weg. Während seine Frau Dorothy jeden Tag ein Stück mehr vom Ehrgeiz der Karrierefrau gepackt wird, sitzt er allein in ihrem klinisch sauberen Apartment. Die Kluft zwischen beiden wird tiefer, Misstrauen und Eifersucht sind das einzige, was Raymonds Fantasie beflügeln kann. Er wird zum unzuverlässigen Erzähler in seinem eigenen Leben, Wahrnehmung wird zur permanenten Bedrohung. Bis Dorothy überraschend Besuch von ihrer Zwillingsschwester bekommt. Sie ist all das, was Dorothy nicht ist. Der perfekte Plan reift heran, er muss Dorothy loswerden und gegen ihre Schwester austauschen. Nur, wessen Plan es ist, wie soll Raymond das wissen? Ein visueller Strudel, so schön, so berauschend und so unzuverlässig in der Unterscheidung zwischen Wahn und Realität.

»Black Jade handelt von Konstrukten. Eine leere Seite. Ein leerer Raum. Eine Wohnung. Eine Beziehung. Ein Ort, an dem Amerikas höchste Ideale und tiefste Schrecken miteinander verflochten sind.«

Guy Longstreet