Bas-fonds

FRA 2010
Director: Isild Le Besco
Cast: Valérie Nataf, Ginger Romàn, Noémie La Carrer

68 Min. | OmeU

Tribute

Drei junge Frauen in einer völlig verwahrlosten Wohnung, zwei Schwestern und ein Mädchen, das sich offenbar vor längerer Zeit in die ältere der Schwestern verliebt hatte. Am Anfang besteht der Alltag aus Ladendiebstahl, Besäufnissen und Ravioli im Haar. Ein Dildo steht auf dem Fernseher, grobe Pornopixel füllen die gesamte Leinwand. Magalie, die ältere Schwester, dominiert die zwei Jüngeren, terrorisiert sie, spielt sie gegeneinander aus, und erschießt bei einem Raubüberfall aus Versehen einen jungen Bäcker. Und das ist erst der Anfang vom Ende. »Bas-fonds«, das ist der menschliche Abgrund, in dem die drei Mädchen in Isild Le Bescos inzwischen drittem Spielfilm längst stecken und dessen Abwärtsspirale sie direkt ins Fegefeuer blicken lässt. In seiner tabulosen und ausweglosen Brutalität steht »Bas-Fonds« in der Tradition extremer Frauengeschichten wie Oliver Stones »Natural Born Killers« oder Virginie Despentes’ und Coralies »Baise-moi«. Eine konsequente Tour de Force in Bildern und Momenten von explosiver Energie hat die junge französische Schauspielerin und Regisseurin geschaffen, in der sich Reflexe einer bürgerlichen Ordnung in den Dynamiken einer extremen ménage à trois aufreiben.