PM04 2025

Oldenburg ehrt eine Kultfigur der 80er Jahre, den Autor und Schauspieler Don Keith Opper
Oldenburg ehrt eine Kultfigur der 80er Jahre, den Autor und Schauspieler Don Keith Opper
Als Charly Mc Fadden in dem schwarzhumorigen, respektlosen Sci-Fi Hit „Critters“ hat sich Don Keith Opper mit seiner in allen Sequels wiederkehrenden Rolle als Dorftrottel, der auszieht, um unsere und andere Welten zu retten, in die Herzen des Publikums gespielt. Die liebevolle Charakterisierung dieser Figur, mit der er diesem Antihelden so viel Würde verleiht, ist ein wiederkehrendes Motiv im Werk des Schauspielers und Autors, der seine größten Erfolge als Darsteller immer auch als Autor mitverantwortet hat.
Nach ersten Erfahrungen auf der Bühne in der Theater Company Group in LA mit seinem Bruder Barry, der später auch als Produzent an seinen Filmen mitwirkte, begann er als Setdesigner und Second Unit Director in Roger Cormans New World Studios. Er arbeitete an einem der größten Erfolge Cormans mit, dem Sci-Fi Epos „Battle beyond the Stars“, einer aufwendigen Weltraumvariante von Kurosawas „Die Sieben Samurai“, und ergriff dann mit einigen Mitstreitern aus der Corman Schmiede die Gelegenheit, mit „Android“ das erste Filmprojekt für Corman gemeinsam mit seinem Bruder Barry als Produzent, James Reigle als Koautor, und Aaron Lipstadt als Regisseur umzusetzen.
Der Film wurde auf Festivals als echte Low-Budget Entdeckung gefeiert und erlangte schnell Kultstatus. Mit seinem klugen Drehbuch und vor allem seiner einfühlsamen Darstellung des Androiden Max, der sich nach dem Menschsein sehnt, wurde der Film für Don Keith Opper zu einem grandiosen Debüt.
Es dauerte dennoch zwei Jahre, bevor der Film es ins Kino schaffte. Die Macher mussten die Rechte von Corman zurückkaufen, da er nicht an den Erfolg dieses für seine Ansprüche viel zu anspruchsvollen Films glaubte. Erst 1984 kam er in die amerikanischen Kinos und wurde als „Sleeper-Hit“ von der Kritik gefeiert. Roger Ebert stellte den Film in eine Reihe mit Debütfilmen von Meistern wie George Lucas, Martin Scorsese oder John Carpenter, die Washington Post nannte Android „ein kleines Wunder, das in 20 Tagen vollbracht wurde und vor allem dank Opper gelingt.“
Sein großes Talent für nuanciertes Erzählen setzte Don Keith Opper dann auch in dem von Wayne Wang inszenierten Neo Noir „Slam Dance“ (1987) um. Mit Tom Hulce, Virginia Madsen und Harry Dean Stanton glänzend besetzt, spielt Opper selbst den melancholischen Killer Buddy, der wie ein dunkler Doppelgänger der von Tom Hulce verkörperten Hauptfigur das emotionale Epizentrum dieses Films bildet.
Selten hat sich die Arbeit eines Drehbuchautors so unauflösbar zwischen der Rolle des Darstellers und seiner dargestellten Figuren verwoben. In „Android“ verzichtete er sogar in den Credits und auf den Plakaten auf die Nennung seines Namens, um der Figur des Androiden Max noch mehr Geheimnis und Authentizität zu verleihen. Die alte Frage des Filmemachens, ob der Schauspieler oder der Autor die Figuren besser kennt, wird bei Opper zu einem unauflösbaren Mysterium.
Don Keith Opper wird mit seinem Bruder, dem Produzenten Barry Opper, vom 10. bis zum 14. September in Oldenburg zu Gast sein.
Im Rahmen des Tributes werden in Oldenburg zu sehen sein:
»Android« (USA 1982, Regie: Aaron Lipstadt)
»Critters« (USA 1986, Regie: Stephen Herek)
»Slam Dance« (USA 1987, Regie: Wayne Wang)
»Critters 2« (USA 1988, Regie: Mick Garris)