Erste Highlights des Programms

PM07

Oldenburg präsentiert die Deutschlandpremiere von Julia Ducournaus zweitem Spielfilm »Titane« in einem Line-up mit vielen Entdeckungen und großen Namen wie Nicolas Cage, Michael Shannon, Ron Perlman und dem Oscar-prämierten Visual-Effects-Genie Phil Tippet.

Anlässlich der Weltpremiere des Closing Night Gala Films »The Maestro« wird der weltbekannte Dirigent und Komponist Somtow Suchartikul mit seiner preisgekrönten Siam Sinfonietta ein Live-Konzert aufführen.

Erste Programmhighlights

ANCHORAGE, USA 2021, Scott Monahan (Internationale Premiere)

In seinem Spielfilm-Regiedebüt übernimmt Scott Monahan neben seinem Drehbuchautor Dakota Loesch auch die Hauptrolle in dieser Story um zwei Brüder, die versuchen, einen Koffer voller Opioide von Florida nach Alaska zu fahren, um im Land des Goldes große Kasse zu machen. Die eigenen Probleme gepaart mit der Versuchung sich an ihrem Vorrat zu bedienen, stellt ihren Traum auf die Probe. Irgendwo im Nirgendwo der kalifornischen Wüste entgleist ihre Reise und bringt die Brüder auf einen erschütternden Crashkurs. Was als Freudenfahrt in das gelobte Land beginnt, wird zu einer Reise in das dunkle Herz eines amerikanischen Traums, der schon lange nichts als eine Illusion ist.

 

FAGGOTS, SCHWEIZ 2021, Dominik Krawiecki & Patrycja Płanik (Weltpremiere)

Nach ihrer Hauptrolle in den 2019er »Lillian« (die in Cannes debütierte und für die sie den Seymour Cassel Award in Oldenburg gewann) wagt Planik mit gemeinsam Schauspielerkollege Dominik Krawiecki den Schritt hinter die Kamera. In einer dystopischen post-pandemischen Realität überlebt nur eine Schar von gender-fluiden Charakteren. Eine groteske Beerdigung der letzten Frau der Erde offenbart die wahre Natur der modernen Gesellschaft und leitet eine neue Ära ein. Planik und Krawiecki entwerfen eine Utopie, die wie der ultimative Albtraum rechtsextremer Fantasien anmutet. Diese furchtlose Attacke gegen Intoleranz, die von Planik mit betörend schöner Kameraarbeit ins Bild gesetzt und vom preisgekrönten Filmemacher und Komponisten Andreas Horvath vertont wurde, ist nicht nur in Polen mutig und visionär.

 

FOXHOLE, USA 2021, Jack Fessenden (Weltpremiere)

36 Stunden in drei verschiedenen Kriegen - der amerikanische Bürgerkrieg, der Erste Weltkrieg und der Irak. »Foxhole« folgt einer kleinen Gruppe von Soldaten, die auf engstem Raum mit Fragen ihrer Moral, der Sinnlosigkeit des Tuns und einer zunehmend unberechenbareren Kampfsituation konfrontiert sind. 2016 präsentierte der damals 16-jährige Jack Fessenden sein Regiedebüt „Stray Bullets“ in Oldenburg. Mit „Foxhole“ stellt er seinen unter die Haut gehenden und unerhört reifen zweiten Spielfilm vor. Während der Dreharbeiten im August 2019 war Fessenden 19 Jahre alt.

 

THE PASHA, USA 2021, Josie Maynard (Weltpremiere)

Die Regisseurin Josie Maynard drehte über 15 Jahre in Afghanistan an der Dokumentation »The Pasha«. Allein sechs Jahre vergingen, bis sie das Vertrauen von General Abdul Rashid Dostum gewinnen konnte, des berüchtigtsten Warlords des Landes, der als größte Bedrohung für die Taliban und als Amerikas wichtigster Verbündeter in Afghanistan bekannt wurde. In »The Pasha« spricht er zum ersten Mal vor der Kamera über seinen Aufstieg aus der Unterschicht, seine Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten und seinen lebenslangen Kampf gegen Extremisten. Josie Maynards Film gibt Einblicke in ein Land, die so in unserer westlichen Welt noch nicht zusehen waren.

 

WHAT HAPPEND TO THE WOLF?, MYANMAR 2021, Na Gyi (Weltpremiere)

In seinem zweiten Spielfilm arbeitet Na Gyi wieder mit seiner Frau Paing Phyoe Thu zusammen, die an der Seite von Eaindra Kyaw Zin die Hauptrollen von Way und Moe spielt. Zwei Frauen, ein Schicksal. Die beiden todkranken Patientinnen lernen sich im Krankenhaus kennen. Moe leidet an Krebs, Way wurde mit einem Herzfehler geboren. Die eine ist traditionell, die andere rebellisch. Das ungleiche Paar fühlt sich magisch zueinander hingezogen. Na Gyi und Paing Phyoe Thu nutzen ihre Berühmtheit in Myanmar, um sich am Putsch Anfang 2021 zu beteiligen. Die Militärregierung stellte einen Haftbefehl gegen die beiden aus, seitdem sind sie untergetaucht. Eaindra Kyaw Zin befindet sich seit Februar im Gefängnis. Ihr Zustand ist unbekannt.

 

BOROWSKI UND DER GUTE MENSCH, DEU 2021, Ilker Çatak (Weltpremiere)

Während eines Aufstands in der forensischen Klinik gelingt Kai Korthals die Flucht aus dem Sicherheitsgewahrsam. Korthals, der zahlreiche Frauen in ihre Häuser verfolgte und tötete, wurde zum persönlichen Albtraum von Inspektor Borowski. Vor 6 Jahren entführte er Borowskis Verlobte, die der Inspektor zwar retten konnte, aber ihre Beziehung überlebte nicht. Borowskis Kollegin Mila Sahin ist besessen davon, Korthals mit allen Mitteln zu jagen – aber ist Borowski bereit, sich seiner Nemesis zu stellen? Geschrieben von Sascha Arango und inszeniert von Ilker Catak, ist eine atemlose Erlösungsgeschichte entstanden, die direkt unter die Haut geht. Paraderollen für Axel Milberg, Lars Eidinger und Sabine Timoteo.

 

PIG, USA 2021, Michael Sarnoski (Deutschlandpremiere)

In Sarnoskis Spielfilmdebüt spielt Nicolas Cage Rob, einem Trüffelsammler, der mit seinem Trüffelschwein Apple zurückgezogen in der Wildnis von Oregon lebt. Nachdem Apple entführt wird, muss er auf der Suche nach seinem vierbeinigen Gefährten nach Portland zurückkehren und sich seiner Vergangenheit stellen. Mit einer Darbietung, die von den Kritikern bereits als Oscar-würdig bejubelt wird, kehrt Oscarpreisträger Nicolas Cage (der 2016 in Oldenburg mit einem Tribute and Walk of Fame Star ausgezeichnet wurde) zurück zu seinen Wurzeln als unabhängiger Künstler.

 

SWING, USA 2021, Michael Mailer (Weltpremiere)

Während ihres letzten Jahres an einem Ivy-League-College im Jahr 1999, nachdem sie bei der nationalen Meisterschaft den letzten Platz belegt haben, findet ein Universitäts-Ruderteam neue Inspiration, als ein Vietnam-Veteran ihr Trainer wird. Michael Mailer erzählt eine inspirierende Story über wahren Sportsgeist und Integrität, mit der er den wunderbaren Michael Shannon für die Rolle des Trainers Murphy gewinnen konnte. Swing: das Gefühl, wenn ein Team im Gleichschritt rudert.

 

TITANE, FRA 2021, Julia Ducournau (Deutschlandpremiere)

Ihr starkes Debüt »Raw« aus dem Jahr 2016 wurde in Cannes gefeiert und machte die französische Filmemacherin international bekannt. »Titane«, ihr zweiter Spielfilm, debütierte im Wettbewerb von Cannes und gilt als einer der kontroversesten Gewinner der Goldenen Palme seit Jahren. Nach einer Reihe ungeklärter Verbrechen findet ein Vater seinen seit zehn Jahren vermissten Sohn wieder. Mit Agathe Rousselle und Vincent Lindon in den Hauptrollen ist »Titane« ein wilder Ritt, der Genre-Konventionen aus den Angeln hebt.

 

TYRANNENMORD, DEU 2021, Christoph Stark (Weltpremieren)

Der 17-jährige Juan ist aus einem Internat verschwunden. Sein Vater ist Botschafter eines autoritär regierten Landes, dessen Präsident gerade im Begriff ist, für einen Staatsbesuch nach Deutschland zu kommen. Während Juans Freundin Hanna die schlimmsten Befürchtungen hat, vermutet Juans bester Freund August, dass sich Juan lediglich den offiziellen Feierlichkeiten bei dem bevorstehenden Staatsbesuch entziehen wollte. Als ein Erpresserschreiben auftaucht gerät der Personenschützer des Jungen ins Fadenkreuz der Ermittlung: Juans Entführer fordern, inhaftierte Regimegegner freizulassen.

 

MAD GOD, USA 2021, Phil Tippett (Deutschlandpremiere)

»Mad God« erzählt von Monstern, verrückten Wissenschaftlern und Kriegsschweinen. Für den experimentellen Stop-Motion-Film kreierte der legendäre Effekt-Künstler Phil Tippet eine ebenso fantastische wie bizarre Welt. Mit seinen revolutionären Visual-Effects prägt er seit »Star Wars« (1977) das Gesicht der großen Hollywood Blockbuster, für »Jurassic Park« (1993) gewann er einen Oscar. »Mad God« ist die Essenz seines Schaffens und das obsessive Werk eines unabhängigen Künstlers. 30 Jahre benötigte er für die Fertigstellung seines Films.

 

THE LAST VICTIM, USA 2021, Naveen A. Chathapuram (Weltpremiere)

In seinem Regiedebüt präsentiert Naveen A. Chathapuram einen kraftvollen Neo-Western mit Ron Perlman (Hellboy, Sons of Anarchy), Ali Larter (Resident Evil) und Ralph Ineson (The Witch) in den Hauptrollen. Ein schreckliches Verbrechen in einer einsamen Wüstenstadt setzt eine unaufhaltsame Kette von Ereignissen in Gang. Sheriff Hickey und sein Deputy leiten die Ermittlungen, während der charismatische Ideologe Jake und seine zwielichtigen Gefolgsleute versuchen, alle Beweise zu beseitigen. Als sich ihre Wege mit einem Ehepaar kreuzen, das quer durch das Land zieht, ändert sich das Schicksal aller Beteiligten schlagartig. Eine furiose filmische Hommage an ein das amerikanischste aller Genres, mit einem der beliebtesten Schauspieler Amerikas.

 

 

Abschlussgala - Closing Night Film und Livekonzert

Mit der Weltpremiere des thailändischen Spielfilms »The Maestro« von Paul Spurrier und Somtow Sucharitkul feiert das Internationale Filmfest Oldenburg eine spektakuläre Rückkehr zur Kultur als weltweit verbindende Kraft. Am 19. September 2021 wird der Komponist und Dirigent Somtow Sucharitkul mit seinem preisgekrönten thailändischen Jugendsymphonieorchester, der Siam Sinfonietta, ein Galakonzert im Schulterschluss mit dem Bremer Jugendsymphonieorchester geben und damit der Aufführung von »The Maestro« einen glanzvollen Rahmen verleihen.

 

THE MAESTRO, THAILAND 2021, Paul Spurrier (Weltpremiere)

»The Maestro« ist eine liebevolle Hommage an die Kultklassiker der Vergangenheit, aber auch eine Auseinandersetzung mit philosophischen Fragen über das Wesen der Kunst. »The Maestro« erzählt die Geschichte von Arun, einem Komponisten und Dirigenten, dem in Europa Anerkennung verwehrt bleibt, so dass er nach Thailand zurückkehr, um verwöhnte High-Society-Kinder zu unterrichtet. Seit Jahren komponiert er ein Opus magnum, ›The Tongues of Angels‹ und träumt davon, es unter eigener Regie uraufzuführen. Die Covid-Krise ermöglicht es ihm, mitten im Nirgendwo, weit weg von der korrupten Außenwelt, eine Utopie für begabte junge Musiker zu schaffen. Doch die Dinge laufen aus dem Ruder. Mit dem weltberühmten Dirigenten und Komponisten Somtow Sucharitkul (der den Film schrieb und komponierte) und seinem preisgekrönten Jugendorchester, der Siam Sinfonietta, wurde der Film während des Ausbruchs von Covid konzipiert, da Konservatorien gesperrt und keine Konzerte gespielt werden. Nur Filmproduktionen waren weiterhin möglich und so wurde die Leinwand zur Musikschule. Eine Ode an die Freiheit der Kreativität in Zeiten von Corona und ein transzendentales, wildes Werk mit einem augenzwinkernden Hang zum Wahnsinn bringt Paul Spurrier auf die Leinwand. »Mr. Holland's Opus« trifft »The Texas Chainsaw Massacre«.

 

 

Der FESTIVAL TRAILER 2021 – THE OLTRIX

Mit Hardy Daniel Krüger in der Hauptrolle wurde eine Hommage an einen Science-Fiction-Klassiker der Jahrtausendwende umgesetzt. Die von den Wachowski Geschwistern erschaffene Dystopie »Matrix« war Vorbild für den diesjährigen Trailer, der mit Unterstützung der Iyuno Germany und TrickWilk entstand. Mit Kamera und Schnitt hat der Oldenburger Matthias Sachal mit seiner 8ightyfour Cinematography dem Trailer wunderbare Kinobilder und noch mehr Lokalkolorit verliehen.

Der Trailer wird am 26. August 2021 seinen bundesweiten Kinostart haben.

Zu sehen ist der Trailer ab sofort hier.

 

 

Ticket-Preise und Vorverkauf

Einzelkarte fürs Kino: 8,50 Euro / Online-Screenings: 5,99 Euro

Die zentrale Anlaufstelle für den Vorverkauf für physische Veranstaltungen befindet sich ab dem 6. September in der Markthalle des CORE Oldenburg in der Heiligengeiststraße 6-8. Weitere VVK-Stellen sind: Tourismus-Information, Lange Straße 3, sowie alle ADticket-VVK-Stellen und die Tickethotline (0180) 60 50 400. Tickets für digitale Veranstaltungen sind auf der Filmfest-Website zu finden. Dauerkarten lassen sich ebenfalls auf www.filmfest-oldenburg.de oder im Festivalcenter im CORE Oldenburg erwerben.

Der Online-VVK für den Eröffnungsfilm beginnt bereits am 27. August.

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